Nur knapp 35 Prozent [1] aller Deutschen über 60 lassen sich gegen Grippe impfen, deutlich weniger als die 75 Prozent, die von der WHO in dieser Altersgruppe gefordert sind. Damit liegt Deutschland im unteren Mittelfeld aller europäischen Staaten, in Hamburg liegt die Quote nur bei 33,1 Prozent [2] und in Billstedt und Horn sogar noch niedriger. Das wollen wir ändern und mit einer höheren Impfquote dazu beitragen, schwere Verläufe der Grippe einzudämmen. Während andernorts Menschen ab 60 zur Impfung motiviert werden, setzen wir bereits bei den über 50-Jährigen an. Denn die Menschen in Billstedt und Horn werden im Schnitt zehn Jahre früher chronisch krank als im Westen Hamburgs und sind damit viel früher anfällig für schwerste Influenza-Verläufe oder gar Todesfälle.
Um diese Altersgruppe in Billstedt und Horn zu erreichen, haben wir von Mitte Oktober 2018 bis Ende Märzt 2019 eine umfangreiche Informationsoffensive durchgeführt, über die auch bereits die Presse berichtet hat (siehe Links im Pressebereich). Dazu warben wir mit Plakaten und Tresenaufstellern in 25 Arztpraxen des Ärztenetzes Billstedt-Horn sowie im Gesundheitskiosk, ebenso an „Senioren-Hot-Spots“ wie der Praxisklinik Mümmelmannsberg, der Kantine Billstedt, in Kirchengemeinden und Sparkassenfilialen. Auch in Seniorenkreisen und Gruppen wurden Werbemittel verteilt und fünfminütige Kurzpräsentationen gehalten. Mit der Kampagne verknüpft ist war auch ein Gewinnspiel. Mit der Aufklärung wollen wir die Entscheidungskompetenz der Einwohner verbessern, die Impfquote erhöhen und damit die Erkrankungs- und Komplikationsrate senken. Einen ausdrücklichen Aufruf zur Impfung richtet die „Gesundheit für Billstedt/Horn“ zudem an Pflegekräfte in den Senioren- und Pflegeheimen, denn ungeimpfte Mitarbeiter stellen ein hohes Risiko für Übertragungen des Virus von Bewohner zu Bewohner dar. Durch diese Maßnahmen könnten mit den grippebedingten Krankenhauseinweisungen auch die damit verbundenen Kosten sinken.
[1] Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts vom 12.09.2018
[2] GKV-Routinedaten der AOK Rheinland/Hamburg, Anteil Versicherte ab 61 Jahren mit Influenza-Impfung in 2016